Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung sind mehr als jede andere Bevölkerungsgruppe von Schmerzen betroffen. Verursacht wird dies durch verschiedene akute und chronische Erkrankungen, aber auch durch immer wiederkehrende, schmerzhafte medizinische und pflegerische Eingriffe. Das Seminar möchte auf die Mechanismen der Entstehung von akuten und chronischen Schmerzen, deren Wechselwirkung mit psycho-sozialen Einflussfaktoren sowie biografische Aspekte beim Personenkreis eingehen.
Problematisch ist, dass Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung ihre Schmerzen häufig nicht verbal, sondern durch verschiedenste, unspezifische Verhaltens-veränderungen ausdrücken und Schmerzen deshalb häufig nicht bzw. sehr spät wahr-genommen und Ursachen nicht behandelt werden. Schmerzbeobachtungsbögen (EDAAP, ECPA/BISAD u. ä.) können hier Mitarbeitenden eine Hilfe sein, Schmerzen zuverlässiger festzustellen.
Im Seminar werden Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten für die Implementierung eines praktikablen Schmerzassessments mit einer Evaluation mit Hilfe von Schmerzbeobachtungs-bögen, entsprechender Dokumentation und der Festlegung notwendiger Handlungsschritte in Einrichtungen der Behindertenhilfe gegeben.
Ganz praktisch werden weiterhin Möglichkeiten einer Schmerzreduktion mittels alternativer Methoden wie Lagerung, Massagen und Entspannungstechniken, die im Alltag umgesetzt werden können, erprobt.