Seminar – Körperlichkeit und Selbstbestimmung – das LIS-Konzept


12. November
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12. November
München
Für Kinder mit Behinderung, Jugendliche mit Behinderung, Junge Erwachsene m. Behinderung, Erwachsene Menschen m. Behinderung, Eltern // Angehörige, Fachkräfte, Geschwister
Bildung
Beginn: 12. November 2025 um 10:00 Uhr
Ende: 12. November 2025 um 17:00 Uhr

Beschreibung

Die körperliche Integrität, zu der auch Sexualität und sexuelle Selbstbestimmung gehören, ist als wesentlicher Bestandteil des „guten Lebens“ zu verstehen (vgl. Nussbaum). Die Unterstützung einer gelebten Sexualität wird bei Menschen mit komplexer Behinderung meist unzureichend berücksichtigt. Für die Praxis ergeben sich folgende Fragen:

(a) Wie kann sexuelle Selbstbestimmung und sexuelles Erleben bei Personen mit komplexer Behinderung, die sich nicht eindeutig mitteilen können, gezielt gefördert werden?

(b) Wie kann sexuelle Selbstbestimmung und eine adäquate Sexualitätsbegleitung für die Personengruppe gemäß individuellen Bedürfnissen unter Berücksichtigung der persönlichen Wünsche ermöglicht werden?

Neben einer positiven Haltung zu Sexualität im Umfeld von Menschen mit komplexer Behinderung, benötigen die Betreuungspersonen Handlungskompetenzen. Es ergibt sich der Bedarf eines konzeptualisierten Vorgehens, das einerseits sexuelle Bildung von Betreuungspersonen und der betreuten Personen in den Mittelpunkt stellt und andererseits die Frage nach passgenauen, individuellen Maßnahmen zur Sexualitätsbegleitung von Menschen mit komplexer Behinderung beantwortet. Einen ICF-basierten Ansatz bietet das LIS-Konzept (Lust, Interesse und Stärken), durch das sich die persönlichen Wünsche bzgl. des sinnlichen Erlebens einer Person erfassen und nachvollziehen lassen. Das Konzept unterstützt eine systematische Ableitung passgenauer Maßnahmen zur Sexualitätsbegleitung und Förderung von sexuellem Er- und Ausleben. Es ermöglicht eine empowernde, menschenrechtsbasierte Förderung der sexuellen Entwicklung von Menschen mit komplexer Behinderung. Das übergeordnete Ziel dabei ist die Steigerung von Lebensqualität der Personengruppe. Im Rahmen des Workshops werden die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Besonderheiten der Lebenssituation der Personengruppe und daraus resultierende Herausforderungen besprochen. Das LIS-Konzept wird vorgestellt, dabei wird durch die praktische Auseinandersetzung mit Elementen des Konzepts und die Besprechung individueller Anliegen ein  direkter Transfer in die Praxis ermöglicht.

Ansprechpartner

Einrichtung: Stiftung Leben pur
Ansprechpartner: Rebecca Struckmann
Telefon: 089/ 35 74 81 -19

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