Freizeit dient dem Ausgleich und dem Entdecken von erfüllenden Tätigkeiten und spielt damit eine elementare Rolle in der Entwicklung eines Menschen. Damit Menschen mit Behinderung selbstbestimmt ihre Freizeit gestalten können und Zugang zu Sport und Bewegung finden, bieten der bvkm und seine Mitgliedsorganisationen barrierefreie Informationen, vielfältige Angebote und Anregungen an. Sport und Freizeit tragen zu Inklusion und gesellschaftlicher Teilhabe bei.
Sport, Spiel und Bewegung machen Spaß, erhöhen die Mobilität und Selbstständigkeit, wirken entwicklungsfördernd, ermöglichen Begegnungen und sind ein Motor für Inklusion.
Der bvkm setzt sich für eine uneingeschränkte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Freizeit- und Wettkampfsport ihrer Wahl in Schulen, Vereinen und anderen Einrichtungen ein. Ein besonderes Ziel ist dabei die Förderung des Sports für Menschen mit schwerer motorischer Behinderung, insbesondere mit cerebraler Bewegungsstörung.
In allen den Sport betreffenden Angelegenheiten wird der bvkm vom Fachausschuss Sport beraten und unterstützt. Dem Fachausschuss gehören Expert:innen aus den für den Sport mit behinderten Menschen relevanten Fachdisziplinen an.
Der bvkm arbeitet mit starken Partnern, wie dem Deutschen Rollstuhlsportverband e.V. (DRS), dem Deutschen Behindertensportverband e.V. (DBS) und dem Deutschen Olympischen Sportbund e.V. (DOSB) zusammen.
Die Sportkarten des bvkm zeigen (inklusive) Sport- und Bewegungsideen. Im Sportkarten-Set finden sich 15 verschiedene Sportarten oder Bewegungsideen, die Anregungen geben sollen, neue Sportarten auszuprobieren oder bereits bekannte Sportarten so zu verändern, dass jede:r Sportinteressierte teilnehmen kann. Die Sportkarten geben einen ersten Einblick in eine Sportart, erklären kurz und knapp die Spielidee bzw. das Regelwerk und zeigen welches Material ggf. benötigt wird. Auf jeder Sportkarte findet sich ein Link / QR-Code über den weitere Informationen zu finden sind. Die Sportkarten eignen sich für den Einsatz im Schul- und Vereinssport oder bei sportlichen Freizeitangeboten.
Boccia bietet Menschen, die in ihrer Mobilität stark eingeschränkt sind, die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen und an Wettkämpfen teilzunehmen. Boccia ist ein ideales Spiel für Sportvereine, Schulen und andere Einrichtungen. Gespielt wird mit speziellen Bällen, die für Menschen mit Cerebralparese entwickelt worden sind. Dabei kommt es weniger auf Kraft oder Ausdauer an; entscheidend sind Konzentration, Hand-Augen-Koordination, Zielvermögen, Teamfähigkeit und Taktik. Boccia kann als Freizeit- und als Wettkampfsport durchgeführt werden.
Ziel ist es, die roten und blauen Lederbälle so nah wie möglich an den weißen Zielball, auch Jackball genannt, zu platzieren. Wer mit den blauen und roten Bällen spielt, wird per Münzwurf entschieden. Der weiße Jackball wird zuerst ins Spiel gebracht. Dann wechseln sich die Seiten mit den roten und blauen Bällen ab. Wenn jede Seite einen Ball gespielt hat, spielt die Seite weiter, deren Ball weiter vom Jackball entfernt ist. Dieses Prinzip gilt während des gesamten Spiels. Es kann mit der Hand oder mit dem Fuß gespielt werden. Spieler:innen können auch speziell angefertigte Hilfsmittel (Abrollschiene, Rampe oder Gleitrohr) benutzen. Boccia kann im Einzel, als Paar oder in einer Mannschaft gespielt werden. Am Ende jeder Runde werden die Abstände der Bälle, die am nächsten am Jackball positioniert sind, gemessen und es werden Punkte vergeben. Es gibt einen Punkt für jeden Ball einer Farbe, der näher am Jackball gelegen ist als der nächste Ball der anderen Farbe. Die Partei mit der höchsten Punktzahl am Ende der Spielrunden hat gewonnen. Das Spiel bleibt oft spannend bis zum letzten Ball.
Weiterführende Links
Fehlen manchmal gute barrierefreie Ideen, um die freie Zeit zu gestalten? Wir haben da etwas!
In unserem Projekt „mit.machen – Eure Ideen für freie Zeit“ sind kurze Filme entstanden, die direkt zum Mitmachen animieren: Rollstuhl-Zumba, Basale Aktionsgeschichten, Yoga, Boccia oder die Photo-Voice-Methode, um den eigenen Stadtteil (neu) kennenzulernen. Neugierig? Dann schaut vorbei! Nachmachen, Mitmachen und Teilen ausdrücklich erwünscht!
Urlaub und Erholung sind wichtig. Sie geben neue Kraft für den Alltag und tragen zur Gesundheit bei. Einige Mitgliedsorganisationen des bvkm bieten Urlaubsunterkünfte, die besonders die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung berücksichtigen. Die Häuser sind rollstuhlgerecht und mit Hilfsmitteln wie z. B. Pflegebetten, Hubbadewanne, Therapieliege und Lifts ausgestattet. Die Mehrzahl der Häuser ermöglicht Selbstversorgung. Freizeitmöglichkeiten befinden sich in der näheren Umgebung. Die Buchung läuft direkt über die Mitgliedsorganisationen. Oftmals eigenen sich die Unterkünfte besonders gut für Gruppen.